Friedrich Bergius war ein deutscher Chemiker, der am 11. Oktober 1884 geboren wurde und am 30. März 1949 verstarb. Er erhielt 1931 zusammen mit Carl Bosch den Nobelpreis für Chemie für die Entwicklung des chemischen Hochdruckverfahrens zur Herstellung von Ammoniak und synthetischem Benzin.
Bergius war bekannt für seine Arbeit im Bereich der Kohleverflüssigung, insbesondere für die Entwicklung des Bergius-Verfahrens. Dieses Verfahren erlaubte es, Kohle unter hohem Druck und Temperatur mit Wasserstoff zu verflüssigen, um flüssige Kraftstoffe herzustellen. Das Bergius-Verfahren war von großer Bedeutung während des Zweiten Weltkriegs, als Erdölknappheit herrschte.
Bergius wurde in Goldschmiedeberg, Provinz Schlesien, Preußen (heute Polen) geboren und studierte Chemie an der Technischen Hochschule in Breslau sowie an der Universität Leipzig. Später arbeitete er unter anderem am Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr.
Aufgrund seiner jüdischen Herkunft geriet Bergius während des Nationalsozialismus unter Druck. Er emigrierte 1933 nach Argentinien, wo er seine Forschung fortsetzte und in der chemischen Industrie arbeitete. Er kehrte erst 1954 nach Deutschland zurück, nachdem sich die politischen Umstände geändert hatten.
Friedrich Bergius war ein bedeutender Chemiker des 20. Jahrhunderts, dessen Arbeit in der Kohlechemie und der Entwicklung des Bergius-Verfahrens zur Kraftstoffproduktion einen großen Einfluss hatte. Durch seine Forschung legte er den Grundstein für die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe und trug zur Verringerung der Abhängigkeit von Erdöl bei.
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